Ein Todesfall ist nie schön. Es ist ganz natürlich, deshalb zu trauern. Allerdings ist das Ziel dabei, sich an den verstorbenen Menschen zu erinnern – nicht mit neuen Kosten konfrontiert zu werden. Ist ein Todesfall absehbar, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um – neben der Organisation – die finanziellen Angelegenheiten abzuhaken. Wie können Bestattungskosten bezahlt werden?
Es gibt mehrere Optionen, wie ihr dieses Problem in den Griff bekommt. Die älteren unter euch kennen womöglich noch das “Sterbegeld”. Das war bis 2003 ein Betrag, der von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt wurde, um Bestattungskosten abzudecken. Diese Zahlung wurde allerdings gestrichen und ab 2004 durch eine Versicherung übernommen – die Sterbegeldversicherung.
Möchtet ihr keine Versicherung abschließen, könnt ihr für den Todesfall trotzdem finanziell vorbereitet sein. Mit einem Treuhandkonto für die Bestattung deckt ihr nicht nur alle Kosten im Vorhinein ab, sondern entscheidet auch, wie der letzte Abschied aussehen soll. Eine Vorsorge ohne Versicherung. Aber: wie funktioniert das?
Wir erklären euch beide Wege.
Kosten:
Wie bei allen Versicherungen sind die Kosten bei der Sterbegeldversicherung von mehreren Faktoren abhängig. Entscheidend ist in erster Linie das Alter der versicherten Person. Der Grundsatz: Je älter, desto teurer. Die Beiträge könnt ihr je nach Versicherung monatlich, jährlich oder als einmalige Zahlung erbringen. Mit welcher Summe ist also insgesamt zu rechnen? Meistens zwischen 2.500 € und etwas über 10.000 €. Die große Spanne liegt daran, dass die Kosten je nach Begräbnis erheblich variieren – ein stilles Waldbegräbnis ist deutlich günstiger als ein großer Sarg und viele Gäste.
Gesundheitscheck: Ja oder Nein?
Es ist kein Geheimnis: Versicherungen bieten ungern großzügige Policen an. Deshalb berücksichtigen sie neben dem Alter auch eure Gesundheit – im Rahmen eines Gesundheitschecks.
Dabei werdet ihr nach Vorerkrankungen gefragt. Sind welche bekannt, wird ein Risikozuschlag verlangt. Ohne einen Check müsst ihr mit anderen Nachteilen rechnen: Entweder erhöht die Versicherung eure Beiträge pauschal etwas oder es gibt eine Wartezeit von bis zu drei Jahren.
Solltet ihr das also mitmachen? Grundsätzlich gilt: Je gesünder ihr seid, desto vorteilhafter ist es, der Versicherung einen Gesundheitscheck anzubieten. Umgekehrt können Vorerkrankungen die Beiträge weit nach oben treiben, sodass es sich eher lohnt, die “Pauschalerhöhung” in Kauf zu nehmen.
Die Wartezeit bei Sterbegeldversicherungen
Wenn ihr nach Sterbegeldversicherungen sucht, werdet ihr häufiger mal über die “Wartezeit” stolpern. Dabei handelt es sich um eine Zeitspanne, die zwischen Vertragsschluss und Todesfall liegen muss, damit die gesamte Versicherungssumme ausgezahlt wird. Diese Wartezeit darf zwischen sechs Monaten und drei Jahren betragen.
Bei einem Treuhandkonto wird das Vermögen auf ein externes Konto eingezahlt und von einem Dritten – dem Treuhänder – verwaltet. Das Besondere: Das Geld ist zweckgebunden. Es darf deshalb nur für einen bestimmten Zweck verwendet werden. In diesem Fall also für die Bestattung.
Im Todesfall landet das Geld dann direkt bei dem von euch gewählten Bestattungsunternehmen. Dieses übernimmt dann alle weiteren Aufgaben. Den genauen Umfang regelt dabei der Bestattungsvorsorgevertrag.
Der Bestattungsvorsorgevertrag entlastet Hinterbliebene:
Neben dem eigentlichen Konto an sich schließt ihr auch noch einen Bestattungsvorsorgevertrag ab. Dieser Vertrag besteht zwischen euch und einem Bestattungsinstitut eurer Wahl. In diesem werden die Details der Bestattung schon vorher geklärt. Feierlich oder nachdenklich? Begräbnis oder Friedwald? Dresscode? Wenn eure Angehörigen von solchen Fragen den Kopf frei haben, fällt es ihnen leichter, sich auf die Trauerbewältigung zu konzentrieren und sich an die gemeinsame Zeit zu erinnern.
Gut zu wissen: Wenn ihr den Vertrag für euch selbst abschließt, bindet er das Institut über euren Tod hinaus. Hinterbliebene haben also keinen Einfluss mehr auf das Begräbnis, sondern es wird nach euren Vorgaben stattfinden.
Das Wichtigste erst einmal vorneweg: Ihr macht mit beiden Wegen nichts falsch. So ist die Versicherung zwar anfangs mit mehr Hürden verbunden, dafür ist die eingezahlte Summe aber auch “sicher” und kann etwa nur in Ausnahmefällen gepfändet werden. Andersherum nehmt ihr Hinterbliebenen mit einem Treuhandkonto noch mehr Arbeit ab, da alles Organisatorische schon von einem Bestattungshaus geklärt wird. Ihr seht also: einen würdigen Abschied zu finanzieren, ist kein Hexenwerk.
Mit einer durchdachten finanziellen Planung kannst Du sicherstellen, dass Deine Angehörigen im Ernstfall nicht vor unerwarteten Belastungen stehen. Doch ebenso wichtig wie die finanzielle Vorsorge ist es, den damit verbundenen Papierkram zu erledigen und für klare Verhältnisse zu sorgen. Von Vollmachten und Patientenverfügungen bis hin zum Testament und dem digitalen Nachlass – es gibt eine Vielzahl an Dokumenten, die im Voraus geregelt werden sollten, um spätere Unsicherheiten und unnötige Schwierigkeiten zu vermeiden.
Auch Verträge, Versicherungen und Konten müssen berücksichtigt und übersichtlich dokumentiert werden, damit Ihre Angehörigen im Ernstfall alle wichtigen Informationen schnell zur Hand haben.
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